Schuljahr 2006/2007
Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten
Miteinander - gegeneinander? Jung und Alt in der Geschichte
Schulspeisung - Brotbox: Die Pause in der Schule früher und heute
Themenfindung und Planung
Seit Mai 2006 pflegt unsere Schule eine stetig wachsende Kooperation mit dem Rummelsberger Seniorenstift St. Lorenz. Dessen Motto "am Leben teilnehmen" ließ sich ideal mit unserem Anliegen verbinden, Vorurteile zwischen den Generationen abzubauen und Zeit miteinander zu verbringen. Die Gespräche im Seniorenstift und in der Schule drehten sich immer wieder um Aspekte aus der biografischen Arbeit, besonders um "Alltag und Schule früher". Wir wollten insbesondere herausfinden, was wir in der Schulpause heute nie machen würden (und warum nicht) und welche guten Ideen wir gerne aus alten Zeiten übernehmen können. Schwerpunkte waren dabei folgende vier Inhalte: Organisation und Regeln in der Schulpause, Abzählreime, Spiele in der Pause und das Pausenbrot. Eine freiwillige Forschergruppe mit 13 Kindern der 3. und 4. Jahrgangsstufe machte sich im Januar und Februar 2007 auf die Spurensuche.
Recherche
Zunächst erhielten die Schüler und Schülerinnen der 3. und 4. Klassen genauere Auskunft über den Geschichtswettbewerb. Somit konnten die Kinder eigene Fragen formulieren und notierten diese in ihr Recherchebuch, welches ihr ständiger Begleiter bei der Spurensuche wurde.
Eine erste Station der Spurensuche war das Schulmuseum. Hier konnten die Schüler ein altes, nachgestelltes Klassenzimmer besichtigen und erkunden. Dabei fanden sie viele interessante Gegebenheiten, die heute so nicht mehr in unserer Schule aufzufinden sind.
Im Rummelsberger Stift St. Lorenz wurde den Kindern die Gelegenheit gegeben, Zeitzeugen zu befragen. Bei diesen intensiven Gesprächen erhielten nicht nur die Schüler wichtige und interessante Informationen, sondern auch die Senioren befragten die Kinder intensiv nach den Gepflogenheiten der heutigen Schulzeit.
Eine letzte Station bei der Spurensuche war das Stadtarchiv. Dort konnte nach Bildern von Schulhäusern aus Nürnberg gesucht werden. Die Bilder, die die Kinder fanden, stammten aus der Zeit um und nach dem 2. Weltkrieg.
In der Schule wurden dann alle gesammelten Informationen gesichtet und sortiert, sowie aufbereitet. Die Kinder erstellten ein Buch über das Thema „Schulspeisung- Brotbox: Die Pause in der Schule früher und heute.“ Dieses Buch wurde zu dem ausgeschriebenen Wettbewerb geschickt. Zudem konnten die Kinder mit dem gesammelten Material noch eine Ausstellung für die Schule zusammenstellen.
Auswertung und Deutung
Die Forschergruppe, bestehend aus 13 Schülern und den beiden Lehrerinnen Maria Dolezyk und Sabine Thomas-Pflaum befand sich zwei Monate intensiv auf Spurensuche. Dabei wurden Schulmuseum, Stadtarchiv und Seniorenstift besucht, eigene Nachbarn und Großeltern befragt und im Internet gestöbert. Die Nürnberger Stadtbücherei stellte einen Bücherkoffer zusammen. Die Arbeit der Tutorin bestand in der Begleitung der Arbeit, der Herstellung der Kontakte und im Verfassen des Arbeitsberichts. Das Alter der Schüler verlangte nach ausreichend gegenständlichen und anschaulichen Quellen, die es nicht gab. Auch aus diesem Grund weitete sich das Thema "Pause früher" aus und war in den Ergebnissen eingebettet in das gesamte Schulleben wie Kleidung, Verhalten der Lehrer, Klassenzimmer usw. So wurde das Thema und die Zeit für die Kinder fassbarer. Zu Beginn ihrer Spurensuche äußerten die beteiligten Schüler, "Vergangenheit" sei für sie erst einmal nur das Leben von Rittern und Piraten. Die Lebenszeit ihrer Großeltern oder die der Bewohner des Seniorenstifts war für sie überhaupt nicht fassbar. Sie dachten auch, sie müssten für den Geschichtswettbewerb hauptsächlich Geschichten schreiben. Es galt also zu klären, was "Geschichte" überhaupt ist. Wie wird eine Zeit erfahrbar, die vergangen ist? Die Kinder waren gespannt, aufgeregt und erwartungsvoll, was da auf sie zukommen würde. Am Ende der Forschungsarbeit äußerten sie Begeisterung über das Schulmuseum und die Zeitzeugenbefragungen und auch Überraschung darüber, was sie alles über die Schule in vergangenen Zeiten zu erfahren gab. Im Stadtarchiv waren sie aufgeregt, weil es die Bilder, die sie mit Handschuhen erkunden durften, nur einmal gibt und sie versuchten darauf zu achten, diese nicht zu beschmutzen.